Wie denken Esslinger Bürgerinnen und Bürger?
Nachgefragt: Bürgerschaft zur Bücherei
27.06.2025 | Aktuelles
Eine Mutter und ihre 9-jährige Tochter sind an diesem sonnigen Samstagvormittag in der Innenstadt unterwegs. Die Tochter freut sich schon auf die Spiele in der Bücherei. Beide sind für deren Verbleib im Pfleghof.
Ein Mann, der nur einen Steinwurf von der Bücherei entfernt wohnt, nennt die Pläne zum Kögel-Umzug »eine Katastrophe« und hat dazu schon verschiedene Stadträte angeschrieben. Am Pfleghof schätzt er die Einmaligkeit und historische Substanz.
Ein Mann aus Sulzgries sieht bei beiden Standorten Vorteile: Der Kögel sei moderner und größer und auch dort ließe es sich gemütlich einrichten. Am Pfleghof gefällt ihm dessen Charme.
Eine Frau findet sich bei der Standortfrage schwierig zurecht: Es gebe keine echte Wahl, keine echte Gegenüberstellung der Optionen mit den dafür nötigen Fakten. Der OB betone nur die Vorteile für den Kögel. Die ohnehin anfallende Sanierung des Pfleghofs müsse ihrer Meinung nach in der Gesamtschau einberechnet werden.
Zwei ältere Damen sind besorgt darüber, dass nach wie vor nichts über den Kögel-Kaufpreis an die Öffentlichkeit gelangt − eine unberechenbare Größe − finden beide.
Drei Frauen aus Altstadt und Hohenkreuz wünschen sich einen Bürgerentscheid für dieses wichtige Thema. Sie befürchten jedoch, dass dieser dann wieder nicht umgesetzt werden würde. Eine hat konkrete Ideen für mehr Barrierefreiheit im Pfleghof. Zum Beispiel den sogenannten Euro-Schlüssel, der in anderen Städten schon erprobt ist, für Toiletten und Wickelräume.
Eine junge Mutter spricht sich ebenfalls für einen Bürgerentscheid aus. Ein Statement, dem WIR uns anschließen. WIR sind der Meinung, dass weitreichende städtebauliche Maßnahmen auf einer breiten Mehrheit stehen sollten.
In der Kürze liegt die Würze
Unsere Position: Die Erhöhung der Schulden von 42 auf 107 Millionen Euro ist nicht akzeptabel. Das belastet die nächste Generation.
Wir fordern einen Verzicht auf den Kauf und die Sanierung des Kögel-Gebäudes. Für die Bücherei haben wir den Pfleghof. Kögel und Pfleghof sanieren ist finanziell nicht drin und erhöht die Schulden.
Mehr Sauberkeit und weniger Müll
Eine Verpackungssteuer hätte Signalwirkung: weg von der Wegwerfmentalität hin zu ressourcenschonendem Konsum. Ziele sind die Reduzierung von Einwegmüll, die Entlastung der Stadt bei Reinigung und Entsorgung sowie die Förderung von Mehrwegverpackungen. Die Verpackungssteuer ist kein Allheilmittel, aber ein deutliches Zeichen für ein sauberes, nachhaltiges Esslingen.
Unsere Sicht auf die Finanzlage der Stadt
Die Verwaltungsspitze will innerhalb der nächsten vier Jahre 200 Stellen streichen. Noch vor kurzem wollten die großen Fraktionen CDU, Grüne, Freie Wähler und SPD mit dem OB eine zusätzliche Bürgermeisterstelle schaffen. Mit viel Engagement und Veröffentlichungen von Bürgerinnen- und Bürgerstimmen konnten WIR mit dazu beitragen, dass diese Idee vom Tisch ist.
Bürgerbegehren Stadtbücherei im Visier der Stadt?
Wir finden es unverständlich, dass das Sammeln von Unterschriften auf öffentlichen Plätzen, das den Verkehrsfluss in keiner Weise stört, von der Stadt als »kritisch« wahrgenommen wird.
Statt Steinen auf dem Weg wünschen wir uns mehr Verständnis dafür, dass Bürgerbegehren das Vertrauen in die Demokratie stärken.
Nachgefragt – Bürgerschaft zur Bücherei
Eine Mutter und ihre 9-jährige Tochter sind an diesem sonnigen Samstagvormittag in der Innenstadt unterwegs. Die Tochter freut sich schon auf die Spiele in der Bücherei. Beide sind für deren Verbleib im Pfleghof.
Ein Mann, der nur einen Steinwurf von der Bücherei entfernt wohnt, nennt die Pläne zum Kögel-Umzug »eine Katastrophe« und hat dazu schon verschiedene Stadträte angeschrieben. Am Pfleghof schätzt er die Einmaligkeit und historische Substanz.
Hier herunterladen: Unterschriftenliste Bürgerbegehren Stadtbücherei
Die Initiative »Bürgerbegehren Stadtbücherei« ruft ein Bürgerbegehren ins Leben. Damit die Esslingerinnen und Esslinger selbst über den Standort der Bücherei entscheiden können, brauchen wir mindestens 5.000 Unterschriften. Hier können alle Interessierten die offizielle Listenvorlage ausdrucken und dabei helfen, die für den Erfolg benötigten Unterschriften zu sammeln.
